DVD brennen
Der große Ratgeber

Bild: Die DVD gehört neben der CD zu den beliebtesten Datenträgern überhaupt. Bildquelle: goory – 46506643 / Shutterstock.com
Eine DVD brennen zu können gehört mittlerweile zur standardmäßigen Funktionsausstattung eines modernen PCs, dazu kommt, dass DVD-Brenner zum größten Teil auch CDs brennen können. Diese Multifunktionalität lässt den DVD-Brenner zumindest auf den ersten Blick als das Nonplusultra der Datenträgerbeschreibung erscheinen. Und doch gibt es gravierende Unterschiede zwischen CD- und DVD-Brennern, von denen die meisten nichts wissen, die aber durchaus praktische Bedeutung haben.
Die Unterschiede zwischen CD- und DVD-Brennern
- Kalibrierung der Geräte: CD-Brenner sind auf die CD-R- und CD-RW-Medien meist besser kalibriert, als dies bei DVD-Brennern der Fall ist. Daher kann die Brennqualität und -stabilität bei der Nutzung von CD-Brennern in vielen Fällen besser ausfallen.
- Software: Software, die den Brenner direkt ansteuert und im sogenannten RAW-Modus Daten schreiben kann, arbeitet mit vielen DVD-Brennern nicht zusammen. Die Erstellung spezieller Sicherheitskopien ist dadurch nicht möglich.
- Mount-Rainier-Fähigkeit: Hierbei wird eine CD oder DVD als bootfähiger Datenträger formatiert, sodass das lästige Formatieren vor dem Benutzen eines neuen Systems entfällt. Durch den fehlenden Support für die meisten DVD-Brenner ist das Erstellen eines Images nahezu ausschließlich CD-Brennern vorbehalten.
- Firmware-Updates: Bei vielen DVD-Brennern, die bei vielen PC-Komplettsystemen mitgeliefert werden, sind die ursprünglichen Herstellerbezeichnungen und -kennungen versteckt, sodass die nötigen Updates nicht installiert werden können.
- Geschwindigkeit: Aktuelle CD-Brenner arbeiten mit einer Schreibgeschwindigkeit von bis zu 52x, da können DVD-Brenner kaum mithalten. Möchte man CDs also vor allen Dingen schnell beschreiben, ist es sinnvoll, einen CD-Brenner zu besitzen.
CD-R 800 MB | |
---|---|
Geschwindigkeit | Brenndauer in Minuten |
1-fach | 91,0 |
2-fach | 45,5 |
4-fach | 22,8 |
8-fach | 11,4 |
12-fach | 7,6 |
16-fach | 5,7 |
24-fach | 3,8 |
32-fach | 2,8 |
48-fach | 1,9 |
52-fach | 1,8 |
DVD-R 4,7 GB | |
---|---|
Geschwindigkeit | Brenndauer in Minuten |
1-fach | 59,3 |
2-fach | 29,7 |
2,4-fach | 24,7 |
4-fach | 14,8 |
6-fach | 9,9 |
8-fach | 7,4 |
12-fach | 4,9 |
16-fach | 3,7 |
Funktionsweise eines DVD-Brenners

Infografik: Funktionsweise eines DVD-Brenners. Bildquelle: eigene Darstellung
Ein DVD-Rohling besteht zum Beispiel durchgehend aus Pits. Der Unterschied zur CD ist hier marginal: Eine DVD ist im Prinzip nichts anderes als eine CD mit höherer Land-/Pit-Dichte. Der Brenner bringt mithilfe eines Laserstrahls die Aluminiumschicht zum Schmelzen, sodass Lands entstehen. Der Leser nimmt nur den jeweiligen Wechsel zwischen Pit und Land wahr und gibt diesen als „1“ aus – die Bereiche dazwischen werden als „0“ ausgegeben. Hier ein kleines Beispiel:

Infografik: Datenspeicherung auf einer DVD. Bildquelle: eigene Darstellung
Angebot anfragen!
Hol dir deinen Preis
Wir pressen, brennen & bedrucken CDs & DVDs ab 100 Stück!
Die verschiedenen Formate und Strukturen von DVDs
- DVD-Video – Abgestimmt auf die Wiedergabe von Video-Inhalten
- DVD-Audio – Einst als Nachfolger der CD gedacht, aufgrund des nicht umsetzbaren Kopierschutzes jedoch nicht durchsetzungsfähig
- DVD-ROM – Dieses Format wird bei Software und Spielen verwendet; die DVD verhält sich im Prinzip wie eine „große CD-ROM“, büßt aber etwas an Geschwindigkeit ein
- Hybrid-DVD – Kaum bekannte Form der DVD, vereint oben genannte Formate auf einem Speichermedium
- DVD-RAM
- DVD−R
- DVD+R
- DVD−RW (wiederbeschreibbar)
- DVD+RW (wiederbeschreibbar)
- DVD−R DL
- DVD+R DL
Immer mehr DVD-Brenner in deutschen Haushalten

Infografik: Ausstattungsgrad der Haushalte mit DVD-Brennern von 2004 bis 2011. Bildquelle: eigene Darstellung
Wie der Kurvenverlauf einer vom Bundesverband der Musikindustrie erstellten Statistik zeigt, nimmt die Zahl der mit einem DVD-Brenner ausgestatteten Haushalte seit 2004 kontinuierlich zu. Primär liegt dies an der Tatsache, dass neue Computer und Laptops von Werk an mit einem DVD-Brenner ausgerüstet werden. Die wachsende Nachfrage bezüglich DVDs überrascht somit nicht: Durch den extrem niedrigen Einkaufspreis und die verhältnismäßig hohe Speicherkapazität von 4,7 GB bei Single Layer DVDs bieten sich diese geradezu an, große Dateien oder Software weiterzureichen, ohne dass auf die Rückgabe des Datenträgers geachtet werden müsste. Anders verhält sich dies bei ähnlichen, aber teureren mobilen Datenträgern: Einen USB-Stick verschenken möchten die Wenigsten. Des Weiteren tragen aber auch andere Entwicklungen dazu bei, günstige Datenträger mit hoher Speicherkapazität zu erwerben:
- Bilder und Fotos: Steigende Megapixel-Zahlen sorgen zwar für bessere und schärfere Bilder, steigern die Dateigröße aber immens. Während ein Bild mit 3 Megapixeln knappe 3 MB vereinnahmt, sind für ein Foto mit 20 Megapixeln ganze 30 MB und mehr vonnöten.
- Software: Die Entwicklung immer aufwändigerer Software und Spiele mit hoher Grafikauflösung hat ebenfalls zufolge, dass mehr Speicherplatz auf Datenträgern benötigt wird. Ein kleines Beispiel: Der Microsoft Flight Simulator 98 von 1997 brauchte für das gesamte Spiel inklusive Animationen und Videos ziemlich genau 100 MB. Der Microsoft Flight Simulator X von 2006 hingegen vereinnahmt mehr als 4 GB!
- Video-Auflösung: HD und Full HD sind jedem ein Begriff – ähnlich wie bei Fotos gilt auch hier: Je höher die Auflösung und Qualität des Videos ist, desto höher der Speicherbedarf.
Spezielle DVD-Software
Name | VLC Media Player | Windows Media Player | Nero 2016 Classic | AVS Media Player | PowerDVD |
---|---|---|---|---|---|
Version | 2.2.3 (3. Mai 2016) | 11.0 (30. Oktober 2006) | 3.3.2016 (4. März 2016) | 4.3.1 (15. Februar 2016) | 16.0 Final (13. April 2016) |
Größe | 30,2 MB | 24,6 MB | 2,4 MB | 82,6 MB | 162,5 MB |
Kategorie | Mediaplayer | Mediaplayer | Brenn-Software | DVD-Spieler | DVD-Spieler |
Vorteile | – Spielt alle Formate ab – Einfache Bedienung – Kostenlos | – Schickes Design – Spielt nahezu alle Formate – Eigene Medienbibliothek | – Sehr einfache Bedienung – Jahrelange Entwicklung | – kompatibel mit vielen Formaten – spielt DVDs problemlos ab | – riesige Audio- und Video-Kompatibilität |
Nachteile | – Veraltete Oberfläche | – Nur für Windows – viele automatische Updates | – Extrem überladenes Softwarepaket – Installation sehr aufwändig | – Werbung stört | – günstigere Versionen in ihrem Umfang stark reduziert |
Download | nero.com (99 Euro) | cyberlink.com (ab 45 Euro) | |||
Kommentar | Der legendäre VLC-Player ist seit Jahren der ultimative Media Player für Datenträger aller Art. Simpel gehalten, dafür aber ein riesiger Funktionsumfang. | Der in den meisten Systemen integrierte Microsoft Windows Media Player ist durch seine ausgeklügelte Medienbibliothek einer der besten Spieler auf dem Markt. | Nero ist der Brenn-Klassiker schlechthin. Seine technische Reife und der Umfang der Software machen das Programm zum ultimativen Brenn-Programm! | Trotz Adware und vielen kostenlosen Funktionen ist der AVS Media Player eine Empfehlung. | PowerDVD ist der am besten ausgestattete DVD-Spieler auf dem Markt. Sein Umfang ist riesig, doch Vorsicht bei den günstigeren Versionen: Funktionen werden bei ihnen gekürzt und sind nur gegen Aufpreis erhältlich. |
Kopierschutz und Raubkopien

Bild: Den Kopierschutz von DVDs zu umgehen und Raubkopien zu erstellen kann strafrechtliche Konsequenzen zufolge haben! Bildquelle: Oleksiy Mark – 170954663 / Shutterstock.com
Privatkopie oder Raubkopie?

Infografik: Fünf Fakten über Raubkopien. Bild: eigene Darstellung
Dabei muss sich die Vorlage nicht einmal im eigenen Besitz befinden. Das heißt, man darf für den privaten Gebrauch durchaus Kopien von ausgeliehenen CDs und DVDs erstellen, auch wenn diese von Freunden oder aus der Videothek stammen. Privatkopien dürfen jedoch nicht an flüchtige Bekannte oder Arbeitskollegen weitergegeben werden. Dann handelt es sich nicht mehr um eine Privatkopie, sondern um illegale Raubkopien.
Die Regelung der Privatkopie gilt jedoch nur, wenn kein wirksamer Kopierschutz umgangen werden muss, um das Duplikat zu erstellen. Sobald ein Speichermedium einen Kopierschutz vorweist, ist das Anfertigen einer Privatkopie nicht mehr erlaubt! Zwar verbietet das Gesetz die Umgehung eines solchen Kopierschutzes, gleichzeitig gibt es allerdings keine rechtliche Grundlage, der zufolge ein solches Handeln strafrechtlich geahndet werden könnte.
Wer also für private Zwecke einen Kopierschutz umgeht, handelt illegal, kann jedoch weder strafrechtlich verfolgt, noch mit einer Ordnungswidrigkeit von einer staatlichen Institution belegt werden. Der Urheber dagegen kann zivilrechtlich gegen den Raubkopierer vorgehen.
Bei Software sieht es dagegen anders aus: Der Käufer darf jederzeit eine Sicherungskopie des Programms oder Spiels anfertigen, diese jedoch unter keinen Umständen an Dritte weitergeben. Zusammengefasst heißt das: Nicht die Erstellung von Kopien ist illegal, sondern die Weitejavascript:void(0)rgabe – es spricht theoretisch also nichts dagegen, eine CD zu vervielfältigen, um sie im Auto, zu Hause und bei der Arbeit abzuspielen.
Strafen und Konsequenzen für Raubkopierer
Des Weiteren ist es gleichgültig, ob es sich dabei um eine Versteigerung von Raubkopien über eBay oder um den Verkauf von selbst gebrannten Medien an Schulkameraden handelt. Wer zudem auch noch Kopierschutzverfahren umgeht oder Software-Hilfsmittel zum „Knacken“ eines Kopierschutzes verbreitet, muss mit Klagen der Urheber rechnen. Mittlerweile ist es sogar verboten, auf seiner Website einen Link zu einem ausländischen Hersteller eines Brennprogramms zu setzen, dessen Software das Aushebeln von Kopierschutztechniken ermöglicht.
Das unterschätzte Übergangsmedium

Bild: DVDs sind heutzutage als Übertragungsmedium sehr beliebt. Bildquelle: sattahipbeach – 62704684 / Shutterstock.com
Trotzdem ist die DVD nicht vom Markt verschwunden, auch weil sie eine Nische gefunden hat, in der sie sich gegenüber anderen Speichermedien behaupten kann: Denn wenn es um die Weitergabe von Daten geht, bleibt die DVD – kompakt, günstig und mit 4,7 GB mit ausreichend Speicherplatz für die wesentlichsten Anwendungen bestückt – ungeschlagen.